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Strukturen

Den Schwerpunkt der Wirtschaft bildet heute die metallerzeugende und –bearbeitende Industrie gefolgt von der Elektrotechnik und der Kunststoffverarbeitung. Kräftig zugelegt hat in den letzten Jahren insbesondere die Wachstumsbranche Mikroelektronik. Von den rund 86.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitet knapp die Hälfte im verarbeitenden Gewerbe. Zum Vergleich: Im benachbarten Rheinisch-Bergischen Kreis liegt der Anteil bei rund 32 Prozent. Weiteres Kennzeichen für die oberbergische Wirtschaftsregion ist ihre Wachstums- und Beschäftigungsdynamik. Während fast 30 Prozent der Erwerbstätigen des Erft-, Rhein-Sieg- oder Rheinisch-Bergischen Kreises ihren Arbeitsplatz in den benachbarten Ballungsräumen suchen muss, kann der Standort Oberberg die ansässige Bevölkerung weitgehend selbst mit Arbeitsplätzen versorgen.

Größter Arbeitgeber der Region ist die BPW Bergische Achsen KG in Wiehl mit 1.750 Beschäftigten. Längst ist das Familienunternehmen, das 1998 sein 100-jähriges Bestehen feierte, zur global agierenden Unternehmensgruppe herangewachsen. Doch nicht nur die BPW kann sich auf den Weltmärkten behaupten. Keine Teilregion innerhalb des Kölner Wirtschaftsraumes ist im Außenhandel erfolgreicher als der Standort Oberberg. Rund 37 Prozent der Industrie-Umsätze werden im Ausland erzielt. Dank der guten Infrastruktur sowie der Nähe zu den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf können Waren binnen 24 Stunden in alle Welt geliefert werden. Einziges Manko im Verkehrsnetz: Noch immer fehlt eine Nord-Süd-Verbindung im Kreisgebiet. Um den notwendigen Ausbau voranzutreiben, will die IHK-Zweigstelle Oberberg gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik eine Verkehrsinitiative ins Leben rufen.

Dass sich die regionale Wirtschaft immer aufs Neue einen Vorsprung im internationalen Wettbewerb sichert, liegt auch an der Vielzahl technischer Problemlösungen, die im Oberbergischen entwickelt werden. Die Fähigkeit zur Innovation – im Volksmund gerne als "oberbergische Tüftler-Mentalität" bezeichnet – ist eine der Stärken des Kreises. Und die ist zu einem guten Teil auch auf die Ausbildungsqualität des Standorts zurückzuführen. Allein Industrie und Handel bieten in nahezu 100 Ausbildungsberufen rund 3.000 Ausbildungsplätze an. Ein hoher technischer Standard der Berufsschulen sowie die praxisnahen Weiterbildungs-Angebote der IHK helfen vorhandene Strukturen mit innovativem Know-how zu verknüpfen. Ferner erleichtert der Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln den Technologietransfer. Zahlreiche Studenten, die im Oberbergischen die Fachrichtungen Informatik, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Elektrotechnik belegen können, haben sich bereits mit zukunftsweisenden Vorhaben in der Region selbstständig gemacht.

Das Gründer- und Technologie-Zentrum Gummersbach unterstützt vor allem technologieorientierte Jungunternehmer, die auf dem Markt noch Fuß fassen müssen. Das GTC vermietet Räumlichkeiten, stellt Bürodienstleistungen zur Verfügung und berät die Existenzgründer in Fragen der Finanzierung oder des Marketings. Allein in den letzten fünf Jahren konnten 38 Unternehmen im GTC angesiedelt werden, die 190 Arbeitsplätze schufen. Zu den Branchenschwerpunkten zählen Multimedia, Mikroelektronik, Energietechnik sowie innovative Fertigungstechnologien. Neuestes Projekt ist der Aufbau des Zentrums für Biogene Energie (ZebiO), das der Region ein weiteres zukunftsträchtiges Wirtschaftsfeld erschließen soll.

Im GTC ist auch das Gründungsnetzwerk "GO MIT" ansässig. Die noch junge Initiative, an der unter anderem die Kommunen des Oberbergischen Kreises, die IHK-Zweigstelle Oberberg, das GTC, die Fachhochschule und die regionale Wirtschaftsförderung beteiligt sind, dient bereits als zentrale Anlaufstelle für Firmengründer und junge Unternehmen. Sie soll die vielfältigen Beratungsangebote in der Region besser strukturieren und Ratsuchende an die richtige Kontaktstelle weitervermitteln. Darüber hinaus will das Netzwerk Know-how zusammenführen und die Region über die Kreisgrenzen hinaus als attraktiven Gründerstandort bekannt machen.
Letzte Aktualisierung: 17.05.2006

Quelle:
http://www.ihk-koeln.de/
http://www.ihk-koeln.de/Zweigstelle/Oberberg/Wirtschaftraum/Struktur1.jsp