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Fachhochschule Köln
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Prof. Dr. Mario Winter |
Softwareentwicklung und Projektmanagement |
Studiengang Allgemeine Informatik
6.
Semester, 4 SWS, 2 V, 2 P
FP,
4 Credits (2+2)
Die Klausur zu Projektmanagement AI6 (Vorlesung: SS2003) findet am 8. Juli 2004 von 13:00-15:00 Uhr statt (zusammen mit Prof. Günther)
Letzte Sprechstunde vor der Klausur ist am Montag, den 08. März 2004 von 13:30-14:30 Uhr in Raum A4201
Einsicht in die Klausuren: Dienstag, 28. Oktober 2003, 10:30 - 12:00 Uhr, A4201
Begleitende und weiterführende Literatur
Die Vorlesung skizziert zunächst das Gesamtgebiet “Projektmanagement” und behandelt dann nach einem Exkurs über Teamarbeit und Menschenführung die Aspekte Kosten/Nutzen-Analyse und Entscheidungstechniken, Projektorganisation, Projektplanung, detaillierte Aufwandsschätzung und Projektcontrolling sowie einige entsprechende Techniken des Projektmanagements (Prozessmodellierung, Netzplantechnik, Risikomanagement, Projektpräsentationen).
Im Praktikum werden in Teamarbeit die zentralen Management-Aktivitäten unter Anwendung der Techniken geübt und diskutiert.
Neben den Praktikumsaufgaben ist von jedem Team eine ca. 15-minütige Präsentation eines Spezialthemas des Projektmanagements zu erarbeiten. Die Semestervorträge werden dann von zwei Team-Mitgliedern jeweils in der thematisch zugehörigen Vorlesung gehalten.
In der ersten Vorlesung werden organisatorische Aspekte der Vorlesung und insbesondere des Praktikums (Einteilung der Studierenden in 4 Gruppen A, B, C, D) festgelegt. Als Einführung in die Thematik werden Definitionen zentraler Begriffe wie „(Software-) Projekt“ und „Management“ erarbeitet und ein Überblick über die Aktivitäten beim Management von Softwareprojekten – und damit den weiteren Inhalt der Vorlesung – gegeben.
Gegenstand dieser Vorlesung sind die – nicht nur für Softwareprojekte – zentralen Fragen der Bildung von Teams, der Zusammenarbeit im Team und der Motivation von Kollegen und Mitarbeitern. Grundlegende Antwort auf diese Fragen ist, die Individualität der Menschen anzuerkennen, ihre Stärken zu nutzen und mit den Schwächen umzugehen. Da hierzu die “richtige“ Kommunikation wesentlich ist, werden zunächst Kommunikationsmodelle und -muster vorgestellt. Darauf aufbauend werden typische Merkmale der Gruppenbildung erläutert und einige Hinweise zum Krisenmanagement gegeben.
Diese Vorlesung betrachtet Kosten/Nutzen-Analysen und Entscheidungstechniken für Softwareprojekte. Den Ausgangspunkt bildet eine Klassifikation der Kosten- und der Nutzenarten. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Differenzierung in quantifizierbare und nicht quantifizierbare Kosten- und insbesondere Nutzenarten sowie auf dem Aspekt der Unsicherheit der Plandaten. Anschließend werden aus der Betriebswirtschaftslehre bekannte Verfahren der Investitionsrechnung betrachtet, die auch auf Investitionen in Software angewendet werden können. Den Abschluss bilden Entscheidungstechniken wie z.B. die Nutzwertanalyse.
In diesen beiden Vorlesungen werden wir uns im Rahmen der Projektplanung und -vorbereitung mit Fragen der Projektorganisation beschäftigen. Dabei geht es zunächst um die Aufbauorganisation, bei der wir zum einen im Rahmen der unternehmensweiten Aufbauorganisation die Integration des Projekts in die Weisungs- und Informationsstrukturen des ganzen Unternehmens und zum anderen die projektinterne Aufbauorganisation betrachten. Wir diskutieren nach einem Exkurs über Motivation und Personalführung einige typische Organisationsformen und widmen uns dann den Fragen der Ablauforganisation, die im Rahmen von Softwareprojekten in der Regel durch ein sogenanntes Vorgehensmodell beschrieben wird. In diesem Rahmen lernen wir sowohl “klassische“ Vorgehensmodelle kennen, bei denen die Aktivitäten in strenger zeitlicher Reihenfolge jeweils vollständig durchgeführt werden, als auch modernere Vertreter, bei denen iterativ vorgegangen und das Produkt in kleinen Schritten – sozusagen inkrementell – entwickelt wird.
In Ergänzung zu den bisher betrachteten Kosten/Nutzen-Analysen zur Vorbereitung der Durchführungsentscheidung werden in diesen Vorlesungen Verfahren zur Aufwandsschätzung für Software-Entwicklungsprojekte betrachtet. Ziel dieser Schätzverfahren ist zum einen, konkrete Zahlen für Kosten/Nutzen-Analysen zu liefern und zum anderen, eine fundierte Ressourcenplanung für das Projekt zu ermöglichen. Nachdem einleitend der Begriff des Schätzens präzisiert und die Prozentsatzmethode sowie die Arbeitsschrittschätzung als informelle Schätzverfahren kurz skizziert werden, wird im Weiteren ausführlich die Function-Point-Analyse zur Abschätzung des Produktumfangs anhand von Produktanforderungen und das COCOMO-Verfahren zur Abschätzung der Entwicklungszeit anhand des – vorher zu schätzenden – Produktumfangs vorgestellt und diskutiert.
8. Vorlesung: 05.06.2003 Ablaufplanung - Netzplantechnik I
9. Vorlesung: 12.06.2003 Ressourcenplanung - Netzplantechnik II
Inhalt dieser Vorlesungen sind die detaillierte Projektplanung für Softwareprojekte. Dabei werden zunächst Fragen nach dem richtigen Umfang und dem Detaillierungsgrad der Planung gestellt. Bei der Zeit- und Ressourcenplanung werden dann Gesichtspunkte der Differenzierung in Teilpläne sowie nach dem Vorgehen im Einzelnen sowie den Abhängigkeiten zwischen den Teilplänen bzw. Arbeitspaketen betrachtet. In diesem Zusammenhang werden u.A. Verfahren der Netzplantechnik und ihre Anwendung in Software-Entwicklungsprojekten behandelt.
Risiken verbleiben auch bei bester Planung - im Rahmen des Risikomanagements versucht man, die wichtigsten Risiken zu identifizieren, zu priorisieren und Möglichkeiten zu ihrer Beherrschung zu finden.
Im Hinblick auf die Steuerung und das Controlling von Softwareprojekten werden wir uns mit dem Einsatz von Metriken – d.h. Kennzahlen –, mit dem Berichtswesen sowie mit der Frage, was getan werden kann, wenn Planabweichungen festgestellt werden, befassen. Im letzten Teil schenken wir dem für die „lernende Organisation“ wichtigen Projektabschluss die nötige Aufmerksamkeit.
Achtung: Wurde bereits in der 8. Vorlesung am 5. Juni behandelt
Die letzte Vorlesung fasst die Inhalte der Veranstaltung noch einmal zusammen, gibt Gelegenheit zu Kritik und Hinweise bezüglich Aufbau und Schwerpunktsetzung der Klausur.
Damit die Studierenden die vorgestellten Methoden und Techniken zum Management von Softwareprojekten anwenden sowie besser analysieren und bewerten können, werden im Praktikum die in der Vorlesung vermittelten Inhalte in Teams aus jeweils 5-9 Studierenden anhand kleinerer Beispiele eingesetzt. Dazu werden die Teilnehmenden in der ersten Vorlesung am Donnerstag, den 20.03.2003 auf drei Gruppen zu jeweils 18-24 Studierenden verteilt (Gruppen A, B undC), deren Praktikum-Termine im Staffelplan aufgelistet sind.
Jede Gruppe hat acht Pflichttermine, von denen jeder Studierende höchstens einen versäumen darf (Anwesenheitspflicht). Während der Pflichttermine stehen Betreuer für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.
Innerhalb jeder der drei Gruppen A, B und C werden drei Teams aus jeweils 5-8 Studierenden (A1, ..., C3) gebildet, die an den Pflichtterminen 3 Aufgabensätze mit jeweils 3-4 Aufgaben bearbeiten, von denen je zwei Aufgaben als "Miniprojekt" durchzuführen sind. Wesentliches Lernziel des Praktikums ist die Fähigkeit zur konstruktiven Diskussion möglicher Problemlösungen und zur Einigung auf eine gemeinsame Lösung des Teams, so dass “Einzelarbeiten“ nicht anerkannt werden. Jedes Team-Mitglied muss jeweils für mindestens eine Aufgabe Projektleiter und Repräsentant sein (oder alternativ den Semestervortrag des Teams halten, s.U.).
Die Lösungen jedes Teams sind jeweils vollständig pro Aufgabensatz bei den Betreuern einzureichen und werden zunächst kommentiert (Vortestat). Nach ggf. durchzuführenden Korrekturen werden Aufgaben und Lösungen dann präsentiert und mit einem Betreuer diskutiert, wobei jeder Studierende sein Verständnis der Aufgabenstellung und Lösung demonstrieren muss (Endtestat).
Am Ende des Semesters wird ein Nachholtermin angeboten, an dem pro Team die Lösung von maximal einer Aufgabe vorgelegt und ggf. abgenommen werden kann.
Studierende, die das Praktikum erfolgreich absolviert, also höchstens einen Pflichttermin versäumt, mind. einmal Teamleiter, Repräsentant oder Vortragender (s.U.) waren und Endtestate für alle drei Aufgabensätze haben, erhalten die Klausurzulassung für PM.
Die Themenbereiche der Aufgabensätze sind:
Ablauf- und Ressourcenplanung und Risikomanagement
Zusätzlich zu den Praktikumaufgaben muss jedes Team eine Präsentation zu einem Spezialthema des Projektmanagements erstellen. Die Vorträge sind thematisch in die Vorlesung integriert und werden zu Beginn oder am Ende der entsprechenden Vorlesung von zwei Team-Mitgliedern gehalten. Jeder Vortrag soll ca. 15 Minuten dauern, dafür sind 10-12 Powerpoint-Folien zu erstellen und RECHTZEITIG (d.h. mindestens eine Woche vor dem entsprechenden Vorlesungstermin) per eMail an die Betreuer zu senden.
Termin: 08. Mai
Die
Zeitschätzungsmethode COCOMO II
Team: A1
Termin: 22. Mai
Das
Projektmanagement-Werkzeug MS-Project
Team: B2
Termin: 22. Mai
Die
Critical Chain Methode zur Ressourcen- und Zeitplanung
Team: C2
Termin: 05. Juni
Systemisches
Projektmanagement
Team: A2
Termin: 12. Juni
Die
Earned Value Analyse zur Fortschrittsmessung (Zusammenfassung)
Team: B3
Termin: 12. Juni
Auftragsvergabe
für externe Projekte (Procurement) (Zusammenfassung)
Team: C3
Termin: 26. Juni
Zur Ergänzung im Hinblick auf die Qualitätssicherung empfehle ich:
Harry Sneed, Mario Winter: Testen objektorientierter Software; Carl Hanser
Verlag, München, 2002
Hier finden sie einige Dokumente, die - aus verschiedenen Gründen - nur für den Gebrauch im Rahmen der Veranstaltung zugelassen und daher zugriffsgeschützt sind.
Project Management – Body of Knowledge. Project Management Institute, 1996