      |
Eine systematische, geschichtliche Darstellung der hebräischen Druckletter fehlt immer noch.
Auf das Charakteristische der gedruckten hebräischen Letter wurde nie ausführlich eingegangen,
und ebenso steht eine detaillierte Stilklassifikation immer noch aus. Hingegen hat im Bereich der
hebräischen Handschriftenkunde Malachi Beit-Arié eine detaillierte Merkmalbestimmung erstellt,
die es ermöglicht, jede hebräische Handschrift nach ihrem Entstehungsort, ihrer Entstehungszeit
und Gattung zu identifizieren. Ähnliches fehlt gänzlich in Bezug auf die hebräische Typographie.
Systematische Untersuchungen von Drucklettern fehlen auch in der Forschung der westlichen Typographie.
Die Abhandlungen "The Typographic Book 1450-1935" und "Greek Printing Types 1465-1927" bieten eine
historische Darstellung anhand von Beispielen, die von den Verfassern nach ästhetischen Kriterien
ausgesucht worden sind.
Das mittelalterliche Deutschland war die Wiege des aschkenasischen Judentums. Speziell die Bedeutung
des deutschsprachigen Raumes für die Entstehung einer der hebräischen Hauptstilarten, der
aschkenasischen, wurde bis heute wissenschaftlich nicht erforscht. Darüber hinaus fehlt noch eine
wissenschaftliche Darstellung des Einflusses der deutschen Typographie auf die technische und stilistische
Entwicklung des hebräischen Druckwesens.
|