Monitoring Oberberg
Fakten, Zahlen und Grafiken
 

Allgemeines

Der Oberbergische Kreis entstand 1932 aus der Vereinigung der bis dahin selbständigen Kreise Gummersbach und Waldbröl (ohne das Amt Dattenfeld) mit dem Sitz der Kreisverwaltung in Gummersbach. Im Zuge der kommunalen Neuordnung wird das Gebiet des Oberbergischen Kreises 1969 und 1975 erheblich ausgeweitet. Folgende Kommunen, die durch die Neuordnungen teilweise erhebliche Gebietsänderungen erfahren hatten, zählen nun zum Oberbergischen Kreis: Radevormwald, Hückeswagen, Wipperfürth, Lindlar, Marienheide, Engelskirchen, Gummersbach, Bergneustadt, Wiehl, Reichshof, Nümbrecht, Waldbröl und Morsbach.

5./6. Jahrhundert Dauerhafte Besiedlung des Gebietes des heutigen Oberbergischen Kreis vor allem durch Franken und Sachsen
9./10. Jahrhundert Nach der Gaueinteilung Karls des Großen gehören weite Teile des heutigen Kreisgebietes zum Auelgau oder zum Deutzgau.
12. – 14. Jahrhundert Auflösung der Gauverfassung und Herausbildung von erblichen Territorien, die in Ämter und Bauernschaften bzw. Honschaften untergliedert werden. Das heutige Kreisgebiet gehörte zu verschiedenen Territorialherrschaften, in denen die Grafen von Berg, die Grafen von Sayn und die Grafen von der Mark die politische Macht ausübten. Der Grenzverlauf zwischen den aneinander grenzenden Herrschaften blieb über Jahrhunderte umstritten.
1380 Die Grafschaft Berg wird zum Herzogtum erhoben.
1521 Vereinigung des Herzogtums Berg mit der Grafschaft Mark
1604 Siegburger Vergleich, in dem die Grenzen zwischen dem Herzogtum Berg und der Reichsherrschaft Homburg - hier waren die Grafen von Sayn-Wittgenstein-Berleburg Landesherrn - festgelegt werden.
1614 Im Vertrag zu Xanten kommen die Herzogtümer Jülich-Berg an den Grafen von Pfalz-Neuburg.
1630/31 Das ehemalige märkische Amt Neustadt wird zur freien Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt erhoben; Graf Adam von Schwarzenberg wird neuer Landesherr.
1782 Fürst Johann Nepomuk von Schwarzenberg verkauft die Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt an Graf Johann Ludwig von Wallmoden.
1806 Das gesamte heutige Kreisgebiet wird von französischen Truppen erobert und Teil des neugebildeten Großherzogtums Berg.
1815 Die Rheinlande werden auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugesprochen.
1816 Offizielle Bekanntmachung der Einrichtung der Regierungsbezirke und Kreise. Das heutige Kreisgebiet setzte sich vor allem zusammen aus den Kreisen Waldbröl, Homburg, Gimborn und Wipperfürth (Reg.-Bez. Köln) sowie Teilen des Kreises Lennep (Reg.-Bez. Düsseldorf).
1825 Die Kreise Gimborn und Homburg werden zum Kreis Gummersbach zusammengelegt.
1887 Neufassung der Kreisordnung für die Rheinprovinz; das Recht auf kommunale Selbstverwaltung wird darin verankert.
1929 Auflösung des Kreises Lennep; Hückeswagen und Radevormwald gehören zum neuen Rhein-Wupper-Kreis.
1932 Der Kreis Wipperfürth wird Teil des neuen Rheinisch-Bergischen Kreises. Die Kreise Gummersbach und Waldbröl werden zum Oberbergischen Kreis vereinigt, wobei die Gemeinden Dattenfeld und Rosbach an den Siegkreis fallen.
1933 Nach der Machtübernahme durch die NSDAP wird die kommunale Selbstverwaltung faktisch ausgehöhlt.
1946 Erste Kreistagswahlen nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur unter Aufsicht der britischen Militärregierung.
1953 Inkrafttreten der neuen Landkreisordnung in Nordrhein-Westfalen.
1975 Im Zuge der kommunalen Neuordnung wird das Gebiet des Oberbergischen Kreises erheblich ausgeweitet. Folgende Kommunen, die durch die Neuordnungen der Jahre 1969/75 teilweise erhebliche Gebietsänderungen erfahren hatten, zählen nun zum Oberbergischen Kreis: Radevormwald, Hückeswagen, Wipperfürth, Lindlar, Marienheide, Engelskirchen, Gummersbach, Bergneustadt, Wiehl, Reichshof, Nümbrecht, Waldbröl und Morsbach.

Quelle: Oberbergischer Kreis (http://www.obk.de/geschichte.htm)

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Industriegeschichte

Textil-Industrie

Die Textilindustrie zieht immer in die ärmsten Gegenden des Landes, deshalb ist sie im Oberbergischen (genannt Haferspanien) heimisch geworden.

Die ersten Bahnbrecher für die Textilindustrie im Oberbergischen waren, Leopold Krawinkel und sein Sohn Moritz in Bergneustadt und Johann Wilhelm Sondermann und seine Nachkommen in Gummersbach.

Übersicht einiger Textilfirmen:

Bergneustadt

  • Firma Krawinkel
    • 1806 Gründung eines Geschäftes, das die Bergneustädter Stümpfe fertigte und verkaufte.
    • 1831 Errichtung der ersten Fabrik.
    • 1841 Errichtung der zweiten Fabrik.
    • 1906 Ende des Traditionsreichen Unternehmens
  • Firma Christian Müller&Sohn
    • 1870 wurde das Werk in Bergneustadt gegründet.
    • 19.. Ende der Firma

Gummersbach

  • Sondermannsche Seiden-Manufactur
    • 1813 Gründung des Unternehmens durch Johann Wilhelm Sondermann aus Elberfeld (Eigentümer der Salzrechte für Gummersbach und Umgebung), erstes Textilunternehmen in Gummersbach, erstes Textilunternehmen mit mechanischen Webstühlen im Umkreis, zuerst in Gummersbach Kaiserstr.85/87, dann Verlagerung nach Niederseßmar.
    • .... Ende der Firma
  • Firma Ernst Pickhardt
    • 1845 Gründung der Firma
    • 1865 Besaß die Firma Pickhardt mit 4000 Spindel die höchste Anzahl im Oberbergischen.
    • .... Ende der Firma

Mühlensessmar

  • Firma E.W. Sondermann
    • 1866 Gründung des Unternehmens durch Emil Wilhelm Sondermann (Enkel des Johann Wilhelm Sondermann)
    • 1973 Einstellung der wirtschaftlichen Tätigkeiten

Niedersessmar

  • Firma F.W. Sondermann
    • ... Gründung des Unternehmens durch Friedrich Wilhelm Sondermann (Sohn des Johann Wilhelm Sondermann)
    • ... Ende des Unternehmens.
  • Firma E. Sondermann
    • ... Gründung des Unternehmens durch Eduard Sondermann (Enkel des Johann Wilhelm Sondermann)
    • ... Ende des Unternehmens.
  • Firma C. Sondermann
    • ... Carl Sondermann verlagert das Unternehmen von Johann Wilhelm Sondermann nach Niedersessmar.
    • ... Ende des Unternehmens.

Derschlag

  • Barthelsche Baumwollspinnerei
    • 1834 Wurde die Firma als Zweigbetrieb gegründet, das Hauptwerk war in Wuppertal-Barmen
    • 1890 Wurde dieser Betrieb aufgelöst.
  • Gebrüder Bubenzer
    • 1865 Gründung der Fabrik in Rebbelroth
    • 19?? Ende der Firma
  • Firma Albert Reusch
    • 1875 Gründung der Firma
    • 18?? Ende der Firma
  • Johann Henrich König
    • 1815 Gründung der Firma in Derschlag auf dem Kloster. Die erste Wollspinnerei, die nur Tuchgarne herstellte.
    • .... Ende der Firma

Vollmerhausen

  • Firma Krawinkel
    • 1865 Gründung einer Spinnerei in Vollmerhausen, in den nächsten Jahren kam eine Färberei und Walkerei hinzu.
    • 1885 Hier entstanden die ersten Werkswohnungen und ein Mädchenheim.
    • 19?? Ende des Traditionsreichen Unternehmens.

Dieringhausen

  • Mühlenthaler Spinnerei und Weberei A.G.
    • 18?? Gründung des Werkes
    • 1960 Ende der Textilfertigung, die Firma wurde von dem Meinerzhagenen Maschinenbau Unternehmen Battenfeld übernommen.
  • Firma Siebel
    • 1800 Gründung der Firma
    • 19?? Ende der Firma

Friedrichsthal

  • Firma C. A. Baldus (Wilhelm Müller)
    • 1851 Gründung der Firma zunächst in Derschlag, dann die Verlagerung nach Friedrichsthal.
    • 1856 Erste einheimische Lumpenreißerei und Kunstwollspinnerei.
    • 19?? Ende der Firma

Osberghausen

  • Firma Baldus und Söhne
    • 18?? Gründung der Firma
    • 1881 wurde als neue Wirkart die Strickerei eingeführt.
    • 19.. Ende der Firma

Engelskirchen

  • Firma Ermen&Engels
    • 1837 Gründung der Firma, von Friedrich Engels, (Vater des bekannten Sozialisten aus Wuppertal-Barmen) und seinem englischen Geschäftspartner Peter Ermen.
    • 1900 Erstellung eines Elektrizitätswerkes, die Wasserkraft der Agger wurde genutzt.
    • 1979 Ende der Firma.
    • 1986 Das Rheinische Industriemuseum - Abteilung Engelskirchen zieht in die Räume ein.

Oberwiehl (Stadt Wiehl)

  • Firma Hans
    • 1898 Gründung der Firma.
    • 19?? Ende der Firma

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Papier-Industrie

Papiererzeugung

Die Bröltaler

Die älteste Papiermühle im Kreis war die an der Bröl gelegene Homburger Papierfabrik von Heinrich Geldmacher. Sie wurde wahrscheinlich schon im 16. Jahrhundert von den Homburger Landesherren gegründet.

Am 20. September 1754 wurde sie in Erbbestand gegeben. Es wechselten die Erbbeständer (Erbpächter) in der Zeit zwischen 1754 und 1806 neunmal.

  • 1806 Übernahme der Fabrik durch den Papiermeister Johann Rudolf Geldmacher, nach dem Tod übernahm sein Sohn Wilhelm die Firma.
  • 1842 Wilhelm Geldmacher war einer der ersten im Rheinland, der eine Papiermaschine nach eigenen Entwürfen aufstellte. So fiel das Schöpfen von Hand weg. Beginn der Industriefertigung.
  • 1868 Übernahme der Fabrik durch den Sohn Friedrich Wilhelm Geldmacher
  • 1906 Die Söhne Wilhelm und Adolf übernehmen die Firma.
  • 1919 Nach dem Tode der Inhaber, übernahm der Sohn von Wilhelm Geldmacher Werner Geldmacher zusammen mit seinem Schwager Wilhelm Degenring die Firma.
  • 1925 Wurde eine zweite Papiermaschine aufegestellt und zwar eine Langsiebpapiermaschine.
  • 1928 Es starb Werner Geldmacher, die Betriebsführung lag nun alleine bei Wilhelm Degenring.
  • 1938 Eigene Holzschleiferei wurde eingerichtet.
  • 1945 Große Teile der Fabrik wurden durch einen Luftangriff zerstört.
  • 1947 Die Produktion lief langsam wieder an.
  • 1950 Eine neue Kesselanlage wurde in Betrieb genommen.
  • 1957 Es starb im Alter von 80. Jahren Wilhelm Degenring. Sein Sohn Horst Degenring übernahm die Betriebsführung mit dem Schwiegersohn von Werner Geldmacher Ulrich Lenk.
  • 1960 Die vierte Papiermaschine wurde in Betrieb genommen.
  • 1977 Es starb Horst Degenring, sein Sohn Horst Wilhelm Degenring trat an seine Stelle.
  • 1997 Wurde die Firma von dem Finnischen Papierkonzern "Ahlstrom" übernommen. Sie stellt heute nur Tapetenpapier her.

Papierfabrik Hoffnungstal (Gemeinde Nümbrecht)

  • 1862 Gründung der Papierfabrik in Hoffnungstal durch die Brüder Albrecht und Heinrich Geldmacher.
  • 1908 wurde die Firma "Heinrich Geldmacher" dem Winterborner Betrieb angegliedert.

Papierfabrik in Winterborn (Gemeinde Nümbrecht)

In der Hauptsache wurde hier Tapetenpapier hergestellt.

  • 1866 wurde die Fabrik von Daniel Gosse und Heinrich Wittfeld als Papiermühle gegründet.
  • 1890 übernahm Heinrich Geldmacher die Firma von der Familie Peitgen. Hier wurde ebenfalls eine Langsiebpapiermaschine aufgestellt.
  • 1896 ging die Fabrik an die Söhne Heinrich und Gustav Geldmacher über. Der Betrieb wurde durch die Aufstellung einer zweiten noch größeren Papiermaschine erweitert.
  • 1920 wurde das Werk Guxmühlen (Gemeinde Nümbrecht) errichtet.
  • 1980 im Januar wurde die Firma nach 124 Jahren eingestellt. An dem Platz wurde eine moderne Kunststoff-Fabrik gebaut, die Firma Sarstedt.

Papierfabrik Grünthal (Gemeinde Nümbrecht)

  • 1865 wurde die Pappen-Fabrik von Karl Ferdinand Bauer gegründet.
  • .... Ende der Firma

Papierfabrik Gaderoth (Gemeinde Nümbrecht)

  • 1919 errichtete Ferdinand Voß und Wilhelm Funke eine Pappen-Fabrik.
  • .... Ende der Firma

Papierfabrik Grünenthal bei Lieberhausen.

  • 1829 Übernahme der Fabrik durch Johann Karl Rath, Sein Sohn Ferdinand führte die Firma.
  • 1861 Übernahme der Firma durch den Enkel des Gründers Ferdinand Rath.
  • 1906 Übernahme der Firma durch die Söhne Fritz Ferdinand und Karl Otto, sie vergrößerten die Firma und sie setzten eine neue Langsiebmaschine in Betrieb.
  • .... Ende der Firma

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Papierverarbeitung

Ähnlich wie die eigentlichen Papierfabriken, entwickelten sich die Verarbeitungswerke ebenfalls aus kleinen Handwerksbetrieben zu großen bedeutenden Industrieunternehmen.

Gummersbach

Papierfabrik L.&C. Steinmüller

  • 1855 Begann Wilhelm Steinmüller Glaspapier von Hand herzustellen.
  • 1864 Übernahme der Firma durch die Söhne Lebrecht und Karl, Herstellung von Blaupappe.
  • 1873 Neben der Papierherstellung, wurden auch Dampfkessel vertrieben, Die Firma nannte sich jetzt "Papier, Kesselfabrik und Eisengießerei von L.&C. Steinmüller"
  • 1900 Herstellung von Ölpapier
  • .... Ende der bedeutenden Firma im Oberbergischen

Tapetenfabrik Pickhardt & Siebert

  • 1879 wurde die Fabrik von Adolf und Rudolf Siebert, sowie Ernst Pickhard gegründet. Man fertigte Öldrucktapeten und Linkrusta-Immitationen
  • 1914 führte man den Leimdruck ein, so dass man alle Arten von Tapeten herstellen konnte.
  • 2004 125jähriges Jubiläum in Gummersbach.

Ründeroth (Gemeinde Engelskirchen)

Ründerother Geschäftsbücherfabrik von Gustav Jäger

Herstellung aller Art von Geschäfts-, Schul- und Notizbüchern usw.

  • 1879 wurde der Grundstein zu diesem Unternehmen gelegt, durch Gustav Jäger.
  • 1897 Vergößerung der Firma zu einer kleinen Industrieanlage.
  • 1899 Brannte die Firma ab, aber die Firma wurde wieder aufgebaut und vergrößert.
  • 1919 starb der Gründer und sein Sohn baute die Firma weiter aus.
  • .... Ende der Firma

Oberbergische Geschäftsbücherfabrik Hof & Schulze

Herstellung aller Art von Geschäfts-Schul- Notizbücher usw.

  • 1910 wurde die Fabrik von Karl Hof gegründet.
  • 1912 trat Max Schulze in die Firma ein, man bezog einen Neubau.
  • 1995 wurde das Unternehmen von der Brunnen GmbH in Heilbronn übernommen.

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Quelle: Wikipedia.de (http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Oberbergischen_Kreises#Industriegeschichte)